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Drei Jungs trotzen der Kälte

Rüsselsheim Royals
Royals-Stürmer Stefan Swoboda ist bei jedem Training dabei.

In etwas mehr als drei Monaten wird die Trainings-Wintergruppe der Rüsselsheim Royals verstärkt. Dann kehrt auch das restliche Team der Totenkopf-Träger zurück an den Sommerdamm, um sich auf die Inlinehockey-Saison 2017 vorzubereiten. Bis dahin heißt es für die wenigen wackeren Spieler, die der winterlichen Kälte trotzen, weiter in der Einsamkeit zu trainieren, an der Technik zu feilen und in ermüdenden Laufeinheiten den für das Frühjahr benötigten Fitnesszustand zu erlangen.

 

Beim Blick hinaus aus dem Fenster fragt man sich sofort, wie es zurzeit möglich sein soll, auf dem Rüsselsheimer Hockeyplatz zu trainieren. Schließlich ist die Spielstätte nicht überdacht und dem Regen daher schutzlos ausgeliefert.

 

Mund halten, Platz abziehen

 

Die Antwort darauf liefert Stefan Swoboda, der die aktuellen Trainingseinheiten leitet: »Laub und Dreck wegfegen, dann den Platz abziehen. Das ist schon Nerv tötend, aber leider unumgänglich, wenn man im Winter in Rüsselsheim trainieren will. Man darf sich von den schlechten Bedingungen halt nicht beeindrucken lassen«, sagt der Stürmer achselzuckend, während er gerade damit beschäftigt ist, die frischesten Wasserpfützen vom Spielfeld zu entfernen. Seine Trainingspartner Michael und Patrick, die erst vor wenigen Monaten die Leidenschaft Inlinehockey für sich entdeckt haben, schwingen ebenfalls den Abzieher. Immer wieder werden die Blicke während der monoton anmutenden Arbeit dabei bang zum Himmel gerichtet. Eine Regenradar-App ist der ständige Begleiter des Trios.

 

Durchschnittlich dauert es rund 45 Minuten, ehe das Spielfeld komplett von Nässe und Dreck befreit ist. Dann beginnt die Warterei. Zumeist müssen sich die Spieler noch eine weitere Stunde in Geduld üben, ehe der glatte Belag allmählich getrocknet ist. Erst dann kann das Training beginnen — und das natürlich mit Schal, Mütze und einem dicken Pullover.

 

Stehen die Jungs dann endlich auf den Rollen, merkt man sofort, dass es den beiden Anfängern, die sich unter der Leitung Swobodas abrackern, nicht an der nötigen Motivation mangelt. Kein Wunder, schließlich haben Michael und Patrick das gleiche Ziel vor Augen. Beide wollen zukünftig mit der Rüsselsheimer Mannschaft trainieren. Daher wird, sofern es das Wetter erlaubt, zweimal wöchentlich an den Grundlagen der Sportart gearbeitet.

 

Fortschritte sind deutlich zu erkennen

 

Auf dem Programm stehen Laufeinheiten, Schuss- und Passtraining, Dribblings und Taktikschulung. Pylonen sind auf dem Spielfeld aufgereiht, die es zu umlaufen gilt. Im Tor hängen einige Utensilien, die als Ziele beim Schusstraining herhalten müssen. Immer wieder geht es zwischendurch zu einer Runde »Zwei-gegen-Eins« in den Bullykreis. Rufe hallen über den Platz. Jede Übung wird solange durchgezogen, bis sie sitzt. Manchmal kann das schon eine Weile dauern, was bei einem Anfänger-Training natürlich unumgänglich ist, auch wenn Swobodas Nervenkostüm dabei einige Male stark beansprucht wird, wie er mit einem Lächeln im Gesicht zugibt. Und doch scheint sich die Plackerei allmählich auszuzahlen. Fortschritte sind deutlich zu erkennen. »Die Jungs sind mit großem Ehrgeiz bei der Sache. Dafür, dass die beiden erst vor wenigen Monaten begonnen haben, schlagen sie sich schon ganz gut. So macht das Spaß«, lobt Swoboda seine Trainingspartner.

 

Rund neunzig Minuten sind für eine Übungseinheit angesetzt. Danach geht es zurück in die warme Kabine, während das Spielfeld nach dem Ausschalten des Flutlichts in Dunkelheit versinkt. Swoboda zählt schon die Tage, bis es endlich wieder wärmer wird und sich der Rest der Mannschaft am Sommerdamm tummelt. Bis dahin will er weiter daran arbeiten, den Neueinsteigern einen optimalen Start bei den Royals zu ermöglichen.


Impressionen vom Wintertraining



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