Inlinehockey-Oberliga: Die Rüsselsheim Royals mussten im Friedrichspark gegen die erste Mannschaft des ISC Mannheim ran — und der Aufsteiger aus Südhessen kassierte eine üble Niederlage.
Es gibt Tage, an denen man besser auf der Couch geblieben wäre. So war das am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel der Rüsselsheim Royals im Mannheimer Friedrichspark. Schon in der 29. Spielminute kam die »Mercy Rule« zur Anwendung. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:16 aus RRSC-Sicht — ein kleines bisschen Horrorshow eben.
In etwa war es so, als würde man mit einem Taschenmesser bewaffnet auf einen Typ losgehen, der eine Kettensäge zum Zweikampf mitgebracht hat. Daher ist die Geschichte der Partie auch schnell erzählt. Die Geisterbahn öffnete für den Aufsteiger aus Südhessen am späten Nachmittag ihre Tore — und die Jungs mit dem Totenschädel auf der Brust bekamen eine richtig gruselige Gratis-Fahrt vom bislang noch ungeschlagenen Tabellenführer ISC Mannheim spendiert.
Die Royals, zwar erheblich ersatzgeschwächt, unter anderen fehlten Tim Bornhausen, Hendrik Fichtner, Jan Balgar und Janik Schwedler, wurden direkt nach dem ersten Bully vom Liga-Primus in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Keeper Jan Schneider stand unter Dauerfeuer. Angriff um Angriff rollte auf seinen Kasten zu. Entlastung nach vorne gab es praktisch nicht. Daher dauerte es auch nicht lange, bis die Royals-Defensive unter dem permanenten Druck zusammenbrach. Franz Schmidt, der aus Bayern angereist kam, um den RRSC zu unterstützen, erzielte nach dem ersten Mannheimer Treffer zwar noch postwendend den Ausgleich. Dass es jedoch das einzige Rüsselsheimer Tor bleiben sollte, wusste der Stürmer, als er nach einem schönen Sololauf die Scheibe rechts oben im Kasten versenkte, allerdings noch nicht.
Schon nach dem ersten Viertel lag der Aufsteiger mit 1:9 hinten. Ein schwindelerregender Zwischenstand, der kaum noch Hoffnung auf Besserung erwarten ließ. Da stand natürlich schon fest, dass es ein mehr als gebrauchter Tag werden sollte.
Das Unheil nahm auch nach dem Wiederanpfiff weiter seinen Lauf: Der ISC nahm die Royals im zweiten Viertel weiter unter Beschuss — und erstickte damit auch noch den letzten Funken Gegenwehr. Kurz vor der Halbzeitpause war die Reise durch das Gruselkabinett dann auch endlich vorbei. Die Partie wurde aufgrund des mittlerweile 15 Tore betragenden Vorsprungs und des einseitigen Spielverlaufs zugunsten der in Führung liegenden Mannheimer abgebrochen.
Damit war der Betriebsausflug in die Quadratestadt schon früh für den RRSC beendet. Danach ging es wieder Richtung Rüsselsheim, wo für einige RRSC-Spieler noch ein Ausflug auf den Hessentag anstand. Ablenkung war nach dem Spiel eben bitter notwendig.
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