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Wechselbad der Gefühle

Bärenstarke erste Hälfte, danach eingebrochen. In Frankfurt kassierten die Rüsselsheim Royals eine ärgerliche Niederlage. Schiedsrichter Lepich wird vom RRSC zukünftig abgelehnt.

Zwei Spieler keilen sich am Boden. Schiedsrichter Reichhardt interessiert das nicht wirklich. Foto: Swoboda
Zwei Spieler keilen sich am Boden. Schiedsrichter Reichhardt interessiert das nicht wirklich. Foto: Swoboda

Das Auswärtsspiel gegen die Mainprimaten Frankfurt wurde für die Rüsselsheim Royals zu einem Wechselbad der Gefühle. Das merkte man den Jungs aus der Opelstadt deutlich an, als sie mit hängenden Köpfen nach der Schlusssirene in der Kabine saßen und mit dem Spielverlauf haderten. Janik Schwedler, der verletzungsbedingt aussetzen musste und das Team von der Bande aus coachte, versuchte seine Teamkollegen wieder aufzurichten. »Lasst die Köpfe nicht hängen. In der ersten Halbzeit habt ihr eure vielleicht beste Saisonleistung gezeigt«, sagte der Kapitän — und traf damit den Nagel damit auf den Kopf.

 

Konzentrierter Auftakt

 

Schließlich lag der RRSC bis zur 34. Spielminute am Frankfurter Rebstockgelände in Front. Die Zuschauer sahen eine Rüsselsheimer Truppe, die mit großer Leidenschaft agierte und die Hausherren aus der Mainmetropole vor große Probleme stellte. In der Defensive schenkten die Opelstädter keinen Zentimeter der Spielfläche kampflos her. Durch den großen Einsatzwillen und das enorme Laufpensum kamen die Frankfurter Offensivbemühungen häufig schon früh zum Erliegen. Mit Benjamin Groß hatten die Royals zudem einen sicheren Rückhalt im Kasten. Unglaublich, was der 32-Jährige, der normalerweise als Feldspieler unterwegs ist, bei seiner Oberliga-Premiere zwischen den Pfosten für eine Leistung abrief.



 

So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass es nach den ersten dreißig Spielminuten so aussah, als könne der Aufsteiger für eine faustdicke Überraschung sorgen. Mit 2:1 ging es in die Halbzeitpause. Tim Bornhausen hatte die beiden Rüsselsheimer Treffer besorgt.

 

Den Faden verloren

 

Im dritten Viertel erzielten die Mainprimaten zunächst den Ausgleichstreffer, ehe sich Bornhausen, der nach einem ungeahndeten Schlägertreffer mit einem Cut unter dem Auge spielte, erneut ein Herz fasste und den Puck aus rund zehn Metern Entfernung in die Maschen drosch. Die knappe Führung hielt allerdings nicht lange. Mit dem Treffer zum 3:3 stellten die Mainprimaten die Begegnung wieder auf null. Rüsselsheim wirkte nach diesem Gegentor angeknackst. Zum ersten Mal in diesem Spiel lag das Momentum auf Frankfurter Seite — und die gelb-grünen Hockeyspieler nutzten die Schwächephase eiskalt aus. Die Affenbande benötigte gerade einmal sechzig Sekunden, um drei weitere Treffer zu erzielen. Damit lag der RRSC nach 45 Minuten mit 3:6 hinten. Zudem wurde die Partie immer hektischer, was vor allem an der schwachen Leistung des Schiedsrichter-Duos Lepich und Reichhardt lag. Die beiden Unparteiischen erwischten am Sonntagabend keinen Sahnetag, hatten überhaupt keine Linie und brachten damit viel Unruhe in die Partie hinein.

 

In der kurzen Pause vor dem Schlussviertel ergriff Stürmer Harald Krekeler das Wort. Der Hockey-Veteran sprach seinen frustrierten Teamkollegen Mut zu und erinnerte sie an die bärenstarke Leistung der ersten dreißig Minuten. Die guten Ratschläge halfen allerdings nicht weiter. Die Royals waren nicht mehr in der Lage, zu ihrem Spiel zurückzufinden. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff war der Drops dann endgültig gelutscht. Während die Mainprimaten fünf weitere Tore in der letzten Viertelstunde erzielten, konnte Rüsselsheim nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Sascha Conrad trug sich noch einmal für den RRSC in die Torschützenliste ein. Danach war die Messe gelesen. Die Partie endete mit 4:11 aus Opelstädter Sicht.

 

Royals lehnen Schiedsrichter Lepich zukünftig ab

 

Die Rüsselsheim Royals ließen nach dem Spiel einen Zusatzbericht anfertigen. Zukünftig wird der RRSC unter der Leitung des Schiedsrichters Peter Lepich nicht mehr antreten. Zum wiederholten Male agierte der »Unparteiische« nicht auf Höhe des Geschehens, versäumte es am vergangenen Sonntagabend, zur richtigen Zeit einzugreifen und sorgte damit dafür, dass ihm die Partie beinahe vollständig entglitten wäre. Der RRSC fühlte sich am Rebstockgelände deutlich benachteiligt. Mitunter wurden eindeutige Fouls nicht geahndet. Daher sehen sich die Rüsselsheim Royals zu diesem Schritt gezwungen.

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