Janik Schwedler kommentiert das Spiel gegen Mannheim, das mit 5:7 verloren ging. Der Royals-Kapitän spricht über sieben echte Kämpfer, den Spielverlauf sowie einen Puck, der auf ziemlich unübliche Weise den Weg ins Netz fand. Auch für den Gegner hat Schwedler ein paar Worte parat.
Nach der Auftaktniederlage am vergangenen Wochenende wollte ich vor der Auswärts-Partie ein wenig den Druck von der Mannschaft nehmen. »Spaß haben und nicht unter Wert verkaufen«, lautete daher die Devise für das zweite Play-Down-Spiel in Mannheim. Mit sechs Feldspielern blieb uns da auch nichts anderes übrig, gerade auch, weil der ISC im Friedrichspark mit knapp drei Reihen loslegte. Der Start verlief dann richtig gut für uns, nämlich mit einem krachenden Schlagschuss. Stefan Hellmich zog auf Höhe des Bullypunktes ab und knallte den Puck unter die Latte. Das war zunächst einmal beruhigend.
Danach verlagerten wir unser Spiel in die Defensive. Unser Ziel war es, Mannheim kommen zu lassen und auf Konter zu lauern. Das lag auch daran, dass wir mit dem für uns eher ungewohnten Boden
nicht ganz zurechtkommen und daher die Abwehr stärken wollten. Diese Taktik ging zunächst auch gut auf. In der ersten halben Stunde lagen wir einige Male in Front.
Das soll aber nicht heißen, dass der ISC nicht gut drauf war. Tatsächlich war es eine komplett ausgeglichene Partie. Unsere Gegner hatten einige Male großes Pech, bei ihren Tormöglichkeiten waren
einige Pfosten- und Lattentreffer dabei. Auf unserer Seite war Tim Bornhausen
dagegen mal wieder kaum zu halten. Er steuerte gleich vier Tore bei, drei davon mit dem gleichen Move vor das gegnerische Tor und einem krönenden Abschluss durch die Hosenträger des Mannheimer
Keepers.
Aber auch wir hatten ein bisschen Pech im Friedrichspark. Zunächst einmal gab es da rund zehn Minuten vor Schluss einen Fauxpas, der Mannheim in die Karten spielte. Unser Keeper Jan Schneider, der eine bärenstarke Partie hinlegte, bugsierte die Scheibe ins Tor,
dummerweise aber in den eigenen Kasten. Mannheim hatte kurz zuvor aus der eigenen Hälfte heraus geklärt. Jan wollte den Puck daraufhin mit dem Schläger stoppen, lenkte die Scheibe dann aber
dermaßen unglücklich ab, dass sie hinter ihm ins Netz rutschte (Anmerkung der Redaktion: Schneider konnte nach der Rückkehr an den Sommerdamm schon wieder darüber
lachen).
Kurz vor dem Ende hatte Bornhausen noch eine Riesenchance. Der Puck blieb nach einem Alleingang dann aber auf der Torlinie liegen. Passiert leider.
Schlussendlich kamen wir nach dem Rückstand im letzten Viertel nicht mehr ran. Mannheim hat dann auch eher verwaltet, was nur logisch ist. Wir hätten das nicht anders gemacht. Unter dem Strich war es eine enge Kiste, das sieht man ja alleine schon an den Viertel-Zwischenständen (siehe unten), die am Ende einen verdienten Sieger gefunden hat. Mit ein bisschen mehr Schussglück hätten wir vielleicht auch gewinnen können, das Ergebnis geht aber so in Ordnung. Unsere Jungs haben jedenfalls sehr große Moral bewiesen und sich den Allerwertesten aufgerissen. Mit sechs Feldspielern war das schon richtig anstrengend.
Faire Partie
Betonen möchte ich noch, dass es eine sehr fair geführte Partie war. Auf beiden Seiten gab es kaum Strafzeiten. Wenige Sekunden vor Schluss, beim letzten Bully, blieben alle Spieler stehen, um
sich zu bedanken und gegenseitig zu einem schönen Spiel zu gratulieren. Auch beim anschließenden Shake-Hands ging es freundschaftlich zu. Das hat schon richtig Spaß gemacht. Dafür ein Dankeschön
an Mannheim. Die Schiedsrichter haben sich ebenfalls ein Lob verdient. Beide pfiffen unauffällig, einfach richtig gut.
Statistik zum Spiel
ISC Mannheim vs. Rüsselsheim Royals (07.10.2017)
Endstand: 7:5 (1:1|1:2|3:1|2:1)
Aufstellung Rüsselsheim: Jan Schneider, Ni Co, Hendrik Fichtner, Tim Bornhausen, Janik Schwedler, Benjamin Groß, Stefan Hellmich
Tore Rüsselsheim: Bornhausen (3), Hellmich (2)
Strafzeiten: Rüsselsheim (4), Mannheim (2)
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