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Volle Pulle Richtung Zukunft

Noch im Frühjahr war nicht abzusehen, wohin die Reise der Rüsselsheim Royals gehen würde. Manch einer glaubte sogar, dass der Verein komplett von der Bildfläche verschwinden würde. Nun geht es endlich wieder voran.

Mit großem Elan in die Zukunft: Die Rüsselsheim Royals stellen sich in diesem Sommer neu auf. Foto: Swoboda
Mit großem Elan in die Zukunft: Die Rüsselsheim Royals stellen sich in diesem Sommer neu auf. Foto: Swoboda

Die Rüsselsheim Royals befinden sich nach der Abmeldung aus dem IHD-Spielbetrieb in einer Art Konsolidierungsphase. Während im vergangenen Jahr noch akuter Spielermangel herrschte, hat sich das Bild nun dramatisch verändert, und das glücklicherweise zum Positiven. Fast zwanzig neue Anmeldungen wurden abgesegnet, an den Trainingseinheiten besteht reges Interesse und in der Kabine wird es allmählich eng. Manch einer muss schon ein wenig Wartezeit einplanen, ehe er einen freien Platz findet, um seine Ausrüstung anzuziehen. Kurz formuliert: Nach absoluter Tristesse im Jahr 2017, als die Mannschaft teilweise noch nicht einmal mit zwei kompletten Reihen ihre Spiele absolvierte oder nur eine Handvoll Leute im Training am Start waren, befindet sich der Verein endlich wieder im Aufwind.

 

Eine wilde Mischung

 

Der Royals-Jahrgang 2018 setzt sich aus einem bunten Mix an Spielern zusammen. Einsteiger, altgediente Veteranen sowie die bekannten Gesichter aus der letztjährigen Oberliga-Saison kommen zweimal in der Woche zum Training, um der Leidenschaft Inlinehockey zu frönen. Bis zu zwei Dutzend Spieler tummeln sich in Spitzenzeiten auf dem Spielfeld.  Die Alterszusammensetzung ist dabei schon ein bisschen wild. Während der jüngste Trainingsteilnehmer gerade einmal elf Lenze zählt, hat der älteste Protagonist bereits mehr als sechzig Lebensjahre auf dem Buckel. Da darf man schon getrost von einem Generationen-Team sprechen. Neuerdings begrüßt der Verein auch wieder eine Spielerin in seinen Reihen, womit einer alten Rüsselsheimer Tradition neues Leben eingehaucht wird. Schließlich waren Mädels viele Jahre lang mit von der Partie. Erfreulich, dass es nun eine Fortsetzung gibt.

 

Eine Win-win-Situation

 

Nach der sportlich schwierigen Saison 2017 steht in diesem Jahr zunächst einmal der Spaß im Vordergrund. Das soll aber nicht heißen, dass die Royals aktuell die Zügel schleifen lassen. Vor dem obligatorischen «Zocker» wird im Training natürlich auch an den Fähigkeiten der Spieler gefeilt. Rund eine Stunde lang führt Trainer Janik Schwedler Übungseinheiten durch. Schließlich möchte man am Sommerdamm in naher Zukunft wieder über eine schlagkräftige Mannschaft verfügen. 

 

Die Tatsache, dass die Royals dieses Jahr immerhin in der Rhein-Main-Hobbyliga vertreten sind, also nicht komplett aussetzen, spielt den Verantwortlichen bei der Ausbildung der neuen Kräfte natürlich enorm in die Karten. Dadurch wird sichergestellt, dass die zahlreichen Einsteiger schon in diesem Sommer Spielpraxis sammeln und unter Wettkampf-Atmosphäre die Sportart erlernen.

 

Mittlerweile erfreut sich die Liga-Teilnahme im Royals-Lager dermaßen großer Beliebtheit, dass der Verein gleich mit zwei Mannschaften bei den einmal im Monat stattfindenden Turnieren vertreten ist. Schon am kommenden Sonntag (17.06.2018) steht der nächste Spieltag auf dem Programm. Ab den frühen Morgenstunden kämpft der RRSC gegen die Red Stars Egelsbach, die Wiesbaden Vikings sowie die Batmen Kronberg um Punkte.

 

Jugend ist Trumpf

 

Mehr als erwähnenswert ist auch, dass die Royals endlich wieder über eine Jugendabteilung verfügen. Im Frühjahr wurde ein Kindertraining ins Leben gerufen, das einmal wöchentlich (Freitag ab 18.15 Uhr) stattfindet und von erfahrenen Kräften geleitet wird. Natürlich erhoffen sich die Verantwortlichen im Rüsselsheimer Roll- und Schlittschuh-Club dadurch auch neue Impulse für die Zukunft. Schließlich ist es ohne Jugendarbeit für jeden Verein ein schwieriges Unterfangen, dauerhaft zu bestehen.

 

Der Capitano frohlockt

 

Kapitän Schwedler freut sich jedenfalls über die enorme Weiterentwicklung seines Vereins: «Ich bin total begeistert. Gerade auch, weil wir Anfang des Jahres mal wieder vor dem Aus standen. Ich habe sogar schon die Augen nach einem anderen Verein offengehalten. Mich macht es daher sehr glücklich und sehr stolz, dass wir nun so viele Spieler am Start haben. Viele Leute haben hart dafür gearbeitet, den Verein zu erhalten. Jetzt kommen neue Aufgaben auf uns zu. Das Team muss zusammengeführt werden und natürlich müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass die Truppe schlagkräftig wird. Mein persönliches Ziel ist es, zukünftig einen Spielbetrieb mit zwei Teams stemmen zu können. Aber das schönste Gefühl ist, dass es jetzt wieder viel Spaß macht, an den Platz zu kommen, was man auch schon daran sieht, dass viele Alteingesessene wieder mit einem Lächeln im Gesicht durch die Gegend fahren. Schließlich besteht jetzt nicht mehr die Gefahr, nur mit fünf Leuten am Ende dazustehen. Die Rüsselsheim Royals sind wieder da. Dafür danke ich allen Beteiligten», erklärt er und fügt mit einem Schmunzeln dazu, dass man schon am Bierverbrauch feststellt, was zurzeit am Platz los ist.

 

Die eingangs erwähnte Reise der Rüsselsheim Royals ist also noch lange nicht vorbei. Vielmehr erfolgt in diesem Jahr die Weichenstellung für die Zukunft — und das mit beiden Füßen auf dem Gaspedal. Setzt sich der Aufschwung weiter fort, muss einem davor nicht Angst und Bange werden. (swo)

 

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