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Krokodile beißen gnadenlos zu

Die Heimpremiere der Rüsselsheim Royals in der DIHL-Saison 2023 war nicht von einem Erfolg gekrönt. Am Ende einer schweißtreibenden Hitzeschlacht mussten sich die Puckjäger aus der Opelstadt den Herborn Crocodiles deutlich geschlagen geben.

Rüsselsheimer Frust: Gerade ist die Scheibe im Royals-Gehäuse eingeschlagen. Foto: Swoboda
Rüsselsheimer Frust: Gerade ist die Scheibe im Royals-Gehäuse eingeschlagen. Foto: Swoboda

Von Stefan Swoboda

 

Dabei lief zunächst alles nach Plan für die Royals, die mit zwei Reihen am gestrigen Sonntagabend (11.06.2023) gegen die Herborn Crocodiles in der Deutschen Ininehockey Liga aufliefen. Gleich nach wenigen Minuten lagen die Hausherren mit 2:0 in Front, Andreas Vey und Max Schrank hatten für die Royals getroffen. Mit fortlaufender Spielzeit war allerdings deutlich zu erkennen, dass die Herborner Mannschaft besser in die Partie fand und sich immer weiter an das von Jan Schneider gehütete Royals-Gehäuse herantastete. So dauerte es auch nicht lange, bis die Krokodile die Zähne zeigten und den ersten Torerfolg bejubeln durften.

 

Gegentorflut im zweiten Viertel

 

Die Royals, die sich bis dahin mit viel Laufarbeit bemüht hatten, den gut organisiert spielenden Gästen Paroli zu bieten, verloren in dieser Phase den Faden und wurden, bis auf wenige eigene Entlastungsangriffe, von den Krokodilen zumeist in der eigenen Spielhälfte eingeschnürt — und so nahm das Unheil seinen Lauf. Die Gäste übernahmen nun vollends das Kommando und erzielten zwischen der 26. und 34. Spielminute gleich fünf Tore, womit ihnen das Kunststück gelang, einen 1:2-Rückstand in einen beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung (6:2) umzuwandeln.

 

Die Royals suchten ihr Heil in der Folgezeit weiter in der Offensive, da es jedoch im Aufbauspiel nicht rund lief kam es immer wieder zu brandgefährlichen Kontern, die glücklicherweise entschärft werden konnten, so dass der Vorsprung zur Halbzeitpause nicht noch höher ausfiel.

 

Es folgte ein torloses drittes Viertel, in dem die Royals wieder etwas besser in die Spur fanden und zu einigen guten Möglichkeiten kamen, doch der aufmerksame Herborner Goalie Dani Bauer ließ keinen Gegentreffer zu. War er nicht zur Stelle, rettete gleich mehrere Male das Aluminium. Man spürte in diesen Minuten allerdings, dass auch die Gäste, die im Gegensatz zu den Royals gleich mit vier Reihen an den Start gingen, der schweißtreibenden Veranstaltung allmählich Tribut zollten und deutlich Druck vom Kessel nahmen. Schließlich lag noch ein weiteres Viertel vor den beiden Teams — und in einem Inlinehockeyspiel ist ja bekanntlich alles möglich. Immerhin wurden die Schatten im Backofen von Rüsselsheim dank der großen Platanen-Bäume und der niedriger stehenden Sonne nun deutlich länger, was beiden Teams etwas Linderung verschaffte.

 

Herborn findet immer die passende Antwort

 

Die Royals mobilisierten dann zu Beginn des finalen Spielabschnitts noch einmal alle Kräfte und packten den Vorschlaghammer aus. Max Schrank, der viele Kilometer an diesem Tag zurücklegte,  verkürzte in der 47. Spielminute auf 3:6, woraufhin noch einmal Hoffnung bei allen Mitspielern und zuschauenden RRSC-Sympathisanten aufloderte, doch nur eine Minute später folgte der nächste Nackenschlag. In numerischer Überlegenheit, kurz nach dem Anschlusstreffer wurde eine Strafzeit gegen Rüsselsheim ausgesprochen, schnappten die Krokodile erneut zu und erhöhten auf 7:3.

 

Auch in dieser Phase lief bei den Rüsselsheimern spielerisch nicht viel zusammen, doch immerhin gelang die eine oder andere Einzelaktion, wie bei einer schönen Aktion von Christoph Brabandt zu sehen war. Der RRSC-Stürmer schnappte sich den Puck in der eigenen Zone, umkurvte einige Gegenspieler und versenkte die rote Scheibe in den Maschen — Mentalitätstor nennt man das wohl.

 

Auch in diesem Fall folgte die Antwort auf der Stelle. Nur dreißig Sekunden später musste sich Royals-Goalie Schneider, der phasenweise unter Dauerbeschuss stand, erneut geschlagen geben. Der Herborner Sebastian Busch stellte auf 8:4, kurz darauf erhöhten seine Teamkollegen Christian Ahmend und Daniel Herling sogar auf 10:4, womit der Drops dann auch endgültig gelutscht war. Der RRSC verkürzte durch Konstantin Karmilins Treffer kurz vor der Schlusssirene noch einmal auf 5:10, doch das war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Wenige Sekunden später war die Partie beendet und die arg strapazierte und mitgenommene Royals-Defensive erlöst.

 

Wir bedanken uns bei allen fleißigen Helfern, den Schiedsrichtern und Zeitnehmern sowie unseren Gegnern für ein faires Spiel. Weiter geht es für die Royals am 24.06.2023 gegen die Nauheim Blues. Die Partie findet auf unserem Hockeyplatz am Sommerdamm statt und wird pünktlich um 17.00 Uhr angepfiffen.


Bilder vom Spiel

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