Die erste Mannschaft der Rüsselsheim Royals war am frühen Sonntagabend (09.07.2023) in der Deutschen Inlinehockey Liga (DIHL) mächtig gefordert. Im Duell mit den Taunus Wild Hogs lief man auf dem Hockeyplatz in Friedrichsdorf lange Zeit einem Rückstand hinterher, ehe das Blatt dank einer großartigen Teamleistung noch gewendet werden konnte.
Von Stefan Swoboda
Im dritten Saisonspiel ist es endlich geschehen. Die Puckjäger vom Sommerdamm durften sich nach 60 absolvierten Spielminuten über den ersten Dreier im Hockeysommer 2023 freuen. Diesen Erfolg musste sich das Team allerdings hart erarbeiten, denn nicht nur die Hitze forderte am gestrigen Sonntag ihren Tribut, auch die gastgebenden Taunus Wild Hogs machten es dem RRSC nicht leicht und konnten nur niedergekämpft werden, weil das gesamte Team der Rüsselsheim Royals »eine grandiose Mannschaftsleistung« abrief, wie Benjamin Groß nach der Rückkehr aus dem Wildschweingehege zu berichten wusste.
Tatsächlich sah es lange Zeit so aus, als würden die Royals nichts Zählbares aus Friedrichsdorf mit zurück in die Opelstadt nehmen können. Bis in das dritte Viertel hinein rannte der RRSC einem Rückstand hinterher, während man vor dem gegnerischen Kasten zu oft Pech hatte und gleich reihenweise nur das Aluminium traf.
Sensationelle Aufholjagd
In der hitzigen Atmosphäre sorgte dieser Umstand natürlich für weiteres Nervenflattern, doch irgendwie schafften es die Royals, bei einem zwischenzeitlichen 4:8-Rückstand, die Ärmel hochzukrempeln und die Wildschweine mit offenem Visier zu bekämpfen. Benjamin Groß, der das Tor ab dem dritten Viertel für den entkräfteten Jan Schneider hütete, erwies sich gerade in dieser Phase als souveräner Rückhalt und sorgte mit einigen sehenswerten Paraden dafür, dass der RRSC im Spiel blieb — und dann endlich begannen seine Vorderleute zu treffen.
Innerhalb eines Viertels wurde der Rückstand aufgeholt und in eine 9:8-Führung verwandelt. Gerade bei den wirklich nicht einfach zu ertragenden Temperaturen kann man nicht oft genug betonen, mit welcher Motivation die Jungs gespielt haben, um solch eine Energieleistung hinzulegen. Bei den Wild Hogs begann es daraufhin merklich zu brodeln, man merkte den Taunus-Spielern an, dass die erfolgreiche Rüsselsheimer Aufholjagd an deren Nervenkostüm zerrte, was man alleine schon daran bemessen kann, dass sie in den spielentscheidenden Momenten zu oft auf die Strafbank wanderten und den „Königlichen“ damit wertvolle Powerplay-Minuten bescherten. Zudem schwächten sie sich mit einer Disziplinarstrafe kurz vor dem Schluss noch selbst. Zwar ließen sich die Wild Hogs niemals hängen, tatsächlich kämpften sie wie Löwen, der Schneid wurde ihnen dennoch in der Folgzeit abgekauft.
Brabandt trifft wie am Fließband
Gerade Sturmtank Christoph Brabandt zeigte einmal mehr, dass die Wild Hogs zu seinen absoluten Lieblingsgegnern zählen. Schon im letzten Jahr hatte er den Friedrichsdorfern mit insgesamt vier Treffern im Pokal ordentlich zugesetzt, am Sonntag legte er noch einmal eine Schippe drauf und sorgte mit fünf Toren für viele abgebrochene Stoßzähne und ratlose Gesichter im Gegnerlager. Auch Max Schrank und Andreas Vey erwiesen sich als zielsichere Schützen, die mit jeweils drei Treffern großen Anteil daran hatten, dass Rüsselsheim doch noch auf die Siegerspur gelangte.
Als dann die erlösende Schlusssirene ertönte, lagen sich die Royals im verwüsteten Wildschweingehege in den Armen. Am Ende bejubelten die abgekämpften und komplett verschwitzten Puckjäger aus der Opelstadt einen famosen 13:11-Auswärtssieg, der aufgrund der dargebotenen Leistung der gesamten Mannschaft mehr als nur verdient war. Zu seiner Leistung gratulieren wollen wir aber auch unserem Gegner, der uns mächtig Paroli geboten und keinen Zentimeter der Spielfläche freiwillig aufgegeben hat.
Dementsprechend stolz berichteten die Spieler nach ihrer Rückkehr an den Sommerdamm von der ereignisreichen Begegnung in Friedrichsdorf, womit der Abend bei einigen Anekdoten in lockerer Atmosphäre einen gemütlichen Ausklang fand. Schließen wollen wir mit den Worten von Goalie Groß, der die Leistung des Teams in den Vordergrund stellte und zu Protokoll gab, dass es in Friedrichsdorf einfach Spaß gemacht hat, weil alle an einem Strang gezogen haben, womit der Auswärtssieg erst möglich gemacht wurde. Respekt an unsere Mannschaft!
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