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Eine ganz bittere Pille

Für die Royals gab es im DIHL-Nachholspiel gegen die Nauheim Blues leider nichts zu holen. Gegen die clever spielenden Gäste aus der Wetterau kassierte der RRSC eine deutliche 3:12-Niederlage.

Marco Forster (links) und die Blues wirbelten die Rüsselsheimer Defensive ordentlich durcheinander. Foto: Swoboda
Marco Forster (links) und die Blues wirbelten die Rüsselsheimer Defensive ordentlich durcheinander. Foto: Swoboda

Von Stefan Swoboda

 

Im Nachholspiel in der Deutschen Inlinehockey mussten die Rüsselsheim Royals auf dem heimischen Hockeyplatz am Sommerdamm am Sonntagabend (23.07.2023) gegen die Nauheim Blues ran — und die Hausherren kamen dabei böse unter die Räder.

 

Bereits in der Anfangsphase spürten die Zuschauer, dass es für die Royals in dieser Partie nicht viel zu holen geben würde, da die Blues direkt nach dem Eröffnungsbully spielerisch dominant auftraten und ihr Heil in der Offensive suchten. Schon in der dritten Spielminute eröffneten die Gäste den Torreigen und durften sich über den Führungstreffer freuen. Nach einem schönen Pass von Spielertrainer Johannes Roßnagel, der beinahe vierzig Meter weit durch die Luft segelte, landete die Scheibe auf der Kelle von Stürmer Andreas Vey, der dann auch nicht lange fackelte und zum 1:1-Ausgleich traf.

 

Danach drehten die Blues mächtig auf und schnürten die Opelstädter in der eigenen Zone ein. Praktisch im Minutentakt kamen die Gäste zu einigen aussichtsreichen Tormöglichkeiten. Benjamin Groß, der das Rüsselsheimer Tor hütete, stand in dieser Phase praktisch unter Dauerfeuer. In einigen Situationen wirkte der Keeper schon ziemlich alleine gelassen, was aber nicht daran lag, dass sich seine Vorderleute hängen ließen. Vielmehr bekamen sie einfach keinen Zugriff auf die gegnerischen Spieler und mussten teilweise chancenlos mitverfolgen, wie die Blues dank ihrer spielerischen Raffinesse und eines klugen Passspiels den Druck immer weiter erhöhten, bis sie ihre Angriffsversuche erfolgreich abschlossen und zu weiteren Toren kamen. Schon am Ende des ersten Viertels lagen die Royals mit 1:5 zurück — und waren damit noch fast gut bedient.

 

Taktischer Anschauungsunterricht

Goalie Benjamin Groß musste viele brenzlige Situationen entschärfen. Foto: Swoboda
Goalie Benjamin Groß musste viele brenzlige Situationen entschärfen. Foto: Swoboda

Im zweiten Viertel gelang es Janik Schwedler zunächst auf 2:5 zu verkürzen, ehe die Gäste dank Marco Forsters Doppelschlag in der 27. und 30. Spielminute das Ergebnis (2:7) weiter in die Höhe schraubten und der Royals-Krone damit die eine oder andere Delle einbrachten.

 

Die Rüsselsheimer Spieler mühten sich zwar sichtlich ab, an der richtigen Einstellung mangelte es über weite Strecken nicht, doch leider befand sich unsere Mannschaft taktisch nicht auf Augenhöhe mit den Blues, die wie aus einem Guss spielten und immer wieder ihre beiden Zielspieler Wehrheim und Forster mustergültig in Szene setzten, die dann auch sofort Großalarm in der RRSC-Verteidigungszone auslösten und die Defensive zur Verzeiflung brachten.

 

Eine ganz bittere Lektion für die Royals, aber für Fans der Sportart Inlinehockey interessant anzuschauen, da das taktische System der Gäste immer wieder griff und die herausgespielten Tore und Chancen qualitativ hochwertig waren, auch wenn das Rüsselsheimer Herz dabei natürlich blutete. Alle anwesenden Royals-Spieler und Sympathisanten merkten deutlich, dass man es mit einer komplett eingespielten Mannschaft zu tun hatte, bei der alle Zahnräder ineinander greifen und jeder Spieler genau weiß, welche Aufgabe er auf dem Spielfeld zu erledigen hat. So verkam die Partie immer mehr zu einer Lehrstunde für die Hausherren.

 

In der Halbzeitpause wechselte Rüsselsheim den Torhüter. Groß, der dank einiger toller Paraden in der ersten halben Stunde noch Schlimmeres verhindert hatte, wurde erlöst und gesellte sich an den Zeitnehmertisch, während Jan Schneider die undankbare Aufgabe erhielt, von nun an den Job zwischen den Pfosten zu übernehmen.

 

Blues machen es zweistellig

Royals-Stürmer Andreas Vey trug sich in die Torschützenliste ein. Foto: Swoboda
Royals-Stürmer Andreas Vey trug sich in die Torschützenliste ein. Foto: Swoboda

Gleich nach dem Pausentee versenkte wieder Royals-Allrounder Schwedler, der einmal mehr zwischen Sturm und Verteidigung hin und her pendelte, die Scheibe in der 32. Spielminute zum 3:7 in den Maschen und betrieb damit noch einmal Ergebniskosmetik.

 

Es dauerte dann aber nicht lange, bis Nauheim zurückschlug und dank Henning See und Marco Forster, der sich am Ende des Tages über einen Doppel-Hattrick freuen sollte, den Vorsprung auf 9:3 aus Sicht der Gäste anwachsen ließ, ehe die Blues im letzten Viertel das Ergebnis zweistellig machten und die Partie schlussendlich haushoch verdient mit 12:3 gewannen.

 

Eine bittere Pille für die Royals, welche es dann auch erstmal bei einem Kaltgetränk im Anschluss zu verdauen galt. Weiter geht es für den RRSC am 13.08.2023 (Sonntag). Die Hockeyspieler aus der Opelstadt treten zuhause um 17.00 Uhr gegen die Wölfersheim Devils an.

 

Bedanken möchten wir uns bei allen Zuschauern, die unser Team am Sonntagabend unterstützt haben. Ein herzliches Dankeschön geht auch an das Schiedsrichter-Gespann Sarah und Marc Stromberg, die das Spiel souverän geleitet haben und dank der fairen Spielweise beider Teams einen verhältnismäßig ruhigen Abend hatten.

 

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