Die Rüsselsheim Royals trafen am vergangenen Sonntagabend (13.08.2023) in der Deutschen Inlinehockey Liga (DIHL) auf die Wölfersheim Devils. Es wurde eine Partie mit vielen sehenswerten Toren. Ein schwaches Viertel kostete das RRSC-Team dabei jegliche Chance auf einen Heimsieg.
Von Stefan Swoboda
Fünfter Spieltag für das Erwachsenenteam des Rüsselsheimer Roll- und Schlittschuh-Clubs in der DIHL-Oberliga: Auf dem Hockeyplatz am heimischen Sommerdamm maßen sich die Rüsselsheim Royals am frühen Sonntagabend mit den Wölfersheim Devils.
Die Hausherren, die mit insgesamt neun Feldspielern aufliefen, starteten mit viel Elan und Einsatzwillen in die Partie und setzten Wölfersheim direkt in der Anfangsphase unter Druck. Zwar gab es auf beiden Seiten die eine oder andere Torchance zu Bestaunen. Der RRSC war jedoch näher an einem Torerfolg dran. Mitte des ersten Viertels folgte dann endlich der verdiente Lohn: Auf Zuspiel von Konstantin Dahmen gelang der Rüsselsheimer Allzweckwaffe Benjamin Groß der erste Treffer des Tages (achte Spielminute). Bis zur Pausensirene sollte die knappe Führung Bestand haben.
Devils legen los
Nach Wiederanpfiff nahmen die Wölfersheim Devils das Heft in die Hand. Nach dem 1:1-Ausgleichstreffer, der aus einer Powerplay-Situation zugunsten der lachsfarbenen Teufel resultierte, verloren die Puckjäger aus der Opelstadt etwas den Faden und kassierten binnen weniger Minuten zwei weitere Gegentore (1:3), so dass man im recht schwülen Klima, das am Sonntagabend herrschte, nun noch eine Schippe draulegen musste, um den zwischenzeitlichen Rückstand aufzuholen.
Als der Wölfersheimer Mario Willkomm eine Strafzeit aufgebrummt bekam, witterte der RRSC dann seine Chance. Nach einem Schuss von Janik Schwedler schlug einmal mehr die Stunde unseres Chef-Wühlers Andreas Vey, der die Scheibe aus einer unübersichtlichen Situation in der 26. Spielminute ins Tor bugsierte und die Royals damit wieder in Schlagdistanz brachte.
»Wenn es je ein typisches Vey-Tor gegeben hat, dann war es das«, erzählte Schwedler auf der Pressekonferenz nach Spielende mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Royals spielten in diesen Minuten zielstrebig nach vorne und setzten die gegnerischen Abwehrreihen gehörig unter Druck. Zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer zappelte die Scheibe wieder im Netz. Konstantin Dahmen, der zum ersten Mal für den RRSC auflief, erzielte seinen Premierentreffer für die neue Mannschaft und sorgte damit dafür, dass auf der Spielerbank kollektives Aufatmen herrschte. Mit einem 3:3-Unentschieden im Gepäck ging es wenig später in die Halbzeitpause. Welche Mannschaft das Feld am Ende als Sieger verlassen würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen.
Royals brechen komplett ein
Dieser Eindruck änderte sich im dritten Viertel jedoch rapide. Während die Royals spielerisch komplett einbrachen und plötzlich wie ausgewechselt wirkten, drehten die Gäste aus der Wetterau mächtig auf und zeigten, dass sie sich auf der großen Rüsselsheimer Spielfläche pudelwohl fühlten. Es dauerte dann auch nicht lange, bis sich die spielerische Dominanz auf der Anzeigentafel bemerkbar machte. Sage und schreibe sieben Tore gelangen den Devils, die in dieser Phase praktisch nach Belieben trafen, zwischen der 32. und 45. Spielminute. Der ehemalige Rüsselsheimer Stürmer Stefan Hellmich benötigte dabei gerade einmal neun Minuten, um einen Hattrick zu markieren.
Ganz bitter für die Royals, besonders ärgerlich jedoch für RRSC-Goalie Jan Schneider, der sich zwar mühte, um Schlimmeres zu verhindern, schlussendlich aber oftmals machtlos war, wenn die Devils vor seinem Tor aufkreuzten. Komplett leer gingen die Hausherren in diesem Viertel allerdings nicht aus. Andreas Vey, dem sein zweites Tor des Tages gelang, und Johannes Roßnagel betrieben immerhin noch ein bisschen Ergebniskosmetik, so dass sich der Rückstand vor Beginn des letzten Viertels mit 5:10 noch in Grenzen hielt.
Royals lassen sich nicht hängen
In den letzten 15 Spielminuten gelang es den Puckjägern aus der Opelstadt, sich noch einmal aufzuraffen. Wölfersheim verlegte sich nach dem furiosen dritten Viertel nun mehr in die Defensive, um das Ergebnis zu verwalten und dabei natürlich auch Kräfte zu schonen, schließlich hatte das laufintensive Spiel auch die Gäste einiges an Körnern gekostet.
Als Schwedler rund zehn Minuten vor Spielende auf 6:10 verkürzte, keimte noch einmal Hoffnung auf der Rüsselsheimer Spielerbank auf, weitere Treffer konnten die Royals allerdings in der Folgezeit nicht beisteuern, so dass man sich nun eingestehen musste, dass die Zeit nicht mehr ausreichen würde, um eine weitere Aufholjagd einzuleiten und natürlich auch die Kräfte zusehends schwanden. Als der Wölfersheimer Willkomm dann in der 56. Spielminute auf 6:11 erhöhte, war die Geschichte dieser Partie eigentlich zu Ende erzählt, doch die Royals zeigten noch einmal, dass ein ausgeprägtes Kämpferherz in der Brust der Spieler schlägt. So gelang es ihnen, dem Spielbericht noch einen weiteren Absatz hinzuzufügen.
Dominic Hagelstein, der ebenfalls zum ersten Mal für den RRSC traf, verkürzte zunächst noch einmal auf 7:11, ehe Vey rund sechzig Sekunden vor dem Ende seinen persönlichen Hattrick perfekt machte. Zwar konnten diese beiden Tore nichts mehr an der 8:11-Niederlage ändern, dennoch dienen sie als Sinnbild für die Moral, mit der die Opelstädter in diesem Spiel unterwegs waren. Darauf lässt sich für die Zukunft aufbauen. Bester Royals-Scorer war Stürmer Benjamin Groß, der insgesamt fünf Punkte gegen Wölfersheim beisteuerte.
Bedanken möchten wir uns bei den Wölfersheim Devils für das faire Spiel, bei den Helfern, den Zeitnehmern und Schiedsrichtern sowie allen Zuschauern, die am frühen Sonntagabend den Weg zu uns an den Hockeyplatz am Sommerdamm gefunden haben, um die beiden Teams zu unterstützen.
Vey erfolgreichster Vorrunden-Scorer
Damit ist die Vorrunde in der Oberliga Hessen für die Royals beendet. In insgesamt fünf Saisonspielen gelang dem RRSC ein Sieg bei vier Niederlagen. Bester Punktesammler ist Andreas Vey, der in vier Spielen auf 15 Scorerpunkte (acht Tore) kommt. Ihm folgen Johannes Roßnagel und Christoph Brabandt, die sich beide insgesamt zehn Punkte erspielen konnten.
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