Andreas Vey hat es in diesem Jahr mal wieder allen gezeigt. In einer sportlich durchwachsenen Saison zählte er im Kreise der ersten Mannschaft zu den Stützpfeilern und darf sich nach Abschluss der Oberliga-Vorrunde 2023 in der Deutschen Inlinehockey Liga über den Titel des teaminternen Topscorers freuen.
Von Stefan Swoboda
In der fast 25 Jahre andauernden Hockeygeschichte der Rüsselsheim Royals gab es viele Protagonisten, die man heute mit dem Prädikat »Besonders wertvoll« beschreibt, wenn man sich an ihre Leistungen zurückerinnert. Andreas Vey zählt zweifelsohne zu jener Kategorie Spieler. Der Stürmer bewies im Hockeysommer 2023 wieder einmal eindrucksvoll, dass er ein unverzichtbarer Teil des Teams ist und lieferte beeindruckende Zahlen ab.
Insgesamt schlüpfte er in der Oberliga viermal in das Trikot mit dem gekrönten Totenschädel auf der Brust und durfte sich bei jedem Auftritt über mindestens einen eigenen Torerfolg freuen. Einen glänzenden Tag erwischte er beim Auswärtsspiel gegen die Taunus Wild Hogs, das die Rüsselsheim Royals nach einem zwischenzeitlichen hohen Rückstand noch mit 13:11 für sich entscheiden konnten. Vey erwies sich dabei als einer der Erfolgsgaranten und war an sieben RRSC-Toren beteiligt. Insgesamt traf er in der Vorrunde achtmal ins Schwarze, zudem bereitete er sieben weitere Rüsselsheimer Treffer vor. Insgesamt 15 Mal wurde sein Name in die Scorerliste eingetragen. Kein anderer Royals-Akteur kommt in dieser Saison auf ähnliche Werte.
Alter schützt vor Leistung nicht
Das sind starke Werte, die gleichwohl noch interessanter werden, wenn man bedenkt, dass sich der Spieler bereits im fortgeschrittenen Hockey-Alter befindet und aktuell so etwas wie seinen dritten Frühling erlebt. Kein Wunder, schließlich ist er mit einigen Unterbrechungen bereits seit den 2000er Jahren dabei und zählt daher zu den absoluten Veteranen im Verein.
Ausgebildet wurde Vey, der seine ersten Gehversuche in der Welt des Inlinehockeys mit einigen Freunden auf dem Parkplatz wagte, direkt unter dem Dach des Rüsselsheimer Roll- und Schlittschuh-Clubs. Natürlich dauerte es damals seine Zeit, bis er die Abläufe verinnerlicht und die richtige Position gefunden hatte, doch als alle Rädchen mustergültig ineinandergriffen zeigte er allen, dass auf ihn Verlass ist und wuchs in den folgenden Jahren zu einer absoluten Größe im Verein heran, auf und abseits des Hockeyplatzes versteht sich. Er ist ein Typ, mit dem man sprichwörtlich Pferde stehlen kann und selbstverständlich jemand, den man einfach gerne um sich hat, Vorbildcharakter inbegriffen.
Im Slot fühlt sich Vey pudelwohl
Die Meistertitel aus den Jahren 2007 und 2009 sind eng mit seinem Namen verbunden, gerade auch, weil Vey dabei stets einer gewesen ist, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellte und immer dahin ging, wo es mitunter richtig schmerzen konnte, was er auch heute noch eindrucksvoll demonstriert. Direkt im Slot vor dem gegnerischen Kasten war und ist er dabei am Glücklichsten, fälscht Schüsse wie kein Zweiter ab, verwertet abgeprallte Pucks aus teilweise unmöglichen Positionen, stellt sich im Powerplay immer direkt vor den gegnerischen Keeper, um ihm die Sicht zu nehmen, wühlt unentwegt und bugsiert die Scheibe auch dann noch im Tor, wenn der eine oder andere Mitspieler bereits wieder von Offensive auf Defensive geschaltet hat — und das stets mit einem breiten Grinsen im Gesicht und im Rahmen des Fairplays.
All diese Fähigkeiten hat Vey auch in der abgelaufenen Saison wieder in die Waagschale gelegt und darf sich nun darüber freuen, als produktivster Royal des Jahres 2023 in Erinnerung zu bleiben. Wir gratulieren zu diesem tollen persönlichen Erfolg und hoffen, dass unser mit allen Wassern gewaschenes Schlitzohr seinen Torhunger nicht verliert, gesund und munter bleibt und noch viele weitere Jahre auf dem Hockeyplatz am Sommerdamm wirbelt, ganz getreu nach dem Motto »Älter, Härter, Besser«, welches aus dem Film R.E.D. stammt.
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